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Trauer in Goma - Aufnahme vom 6. Mai Trauer in Goma - Aufnahme vom 6. Mai  (ANSA)

Kongo: Papst ist bestürzt über Angriff auf Flüchtlingslager

Papst Franziskus verurteilt das „feige Attentat“ auf ein Flüchtlingslager im unruhigen Osten des Kongo. In einem Telegramm spricht er von einem „Akt blinden Hasses“.

Unbekannte haben am vergangenen Freitagmorgen das Lager Mugunga an der Peripherie der Stadt Goma beschossen. Dabei kamen nach Angaben der Behörden 14 Menschen ums Leben; andere Quellen sprechen von 17 Todesopfern. 35 Menschen wurden verletzt. Wer hinter dem Angriff steckt, ist unklar. Die Regierung und andere internationale Organisationen schreiben ihn der Rebellengruppe M23 zu.

Zum Nachhören - was der Papst geschrieben hat

Der Vatikan veröffentlichte am Mittwochabend den Text eines Beileids-Telegramms von Papst Franziskus. Es verurteilt „jeden Akt der Gewalt, um Konflikte zu lösen“ und erinnert daran, dass „die Ärmsten und Verletzlichsten immer die ersten Opfer“ solcher Gewalt seien. Der Papst verspricht sein Gebet für die Toten und Verletzten und für ihre Familien. Das Telegramm ist von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet.

Bischöfe fordern unabhängige Untersuchung

Franziskus hat im Frühjahr letzten Jahres den Kongo besucht und zu Frieden und Versöhnung aufgerufen. Ein ursprünglich vorgesehener Aufenthalt des Papstes in Goma, der Provinzhauptstadt des Nord-Kivu, kam wegen der katastrophalen Sicherheitslage dort nicht zustande. Im Auftrag des Papstes ist der Pro-Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für Evangelisierung, Kardinal Luis Antonio Tagle, im Juni 2023 nach Goma gereist.

Der Beschuss des Flüchtlingslagers ist nur die jüngste Episode in den kriegsähnlichen Wirren rund um Goma. Die Bischofskonferenz des Kongo ruft in einer Botschaft vom vergangenen Montag zu einer internationalen, unabhängigen Untersuchung des Anschlags auf. Außerdem verlangt sie von der Regierung in Kinshasa mehr Anstrengungen, um die Sicherheitslage im Osten des Kongo zu verbessern.

Vormarsch der Rebellen

Das Lager von Mugunga am Kivu-See beherbergt Zehntausende von Menschen. Sie haben sich vor der Rebellengruppe M23 in Sicherheit gebracht. Die Rebellen haben in den letzten Jahren Teile von Nord-Kivu unter ihre Kontrolle gebracht und stehen nun vor Goma. Viele beschuldigen das Nachbarland Ruanda, die Gruppe zu unterstützen.

(vatican news – sk)
 

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09. Mai 2024, 10:26