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Trotz nasskalten Wetters hat Papst Franziskus auch heuer der Mariensäule auf dem Spanischen Platz einen Besuch abgestattet Trotz nasskalten Wetters hat Papst Franziskus auch heuer der Mariensäule auf dem Spanischen Platz einen Besuch abgestattet

Papst an Mariä Empfängnis: Vergesst die Baustellen der Seelen nicht!

In einem Rom, das sich mit unzähligen Bauprojekten für den Beginn des Heiligen Jahres 2025 rüstet, erinnerte Franziskus daran, dass die Vorbereitung auf das Jubiläum der Hoffnung auch innerlich vollzogen werden müsse. Beim traditionellen Gebet vor der Marienstatue im Zentrum der Ewigen Stadt betonte der Papst, wie wichtig es sei, sich nicht von den „äußeren Baustellen“ im Leben vereinnahmen zu lassen, sondern stattdessen familiären und sozialen Beziehungen Vorrang zu geben.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Am 8. Dezember wird in Rom eine Tradition hochgehalten, die den Einwohnern der Ewigen Stadt sehr am Herzen liegt: am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Marias besucht der Papst die Mariensäule auf dem Spanischen Platz, um dort zu beten und die Muttergottes mit einem Blumenbouquet zu ehren.

Papst Franziskus am Hochfest Mariä Empfängnis in Rom
Papst Franziskus am Hochfest Mariä Empfängnis in Rom
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Eine liebgewonnene Tradition

Gestartet hat diese Tradition vor 71 Jahren Pius XII.: Am 8. Dezember 1953, in dem von ihm ausgerufenen „Marianischen Jahr“ machte der Papst der Mariensäule in der Nähe der Spanischen Treppe am Hochfest Mariä Empfängnis seine Aufwartung. Eine Geste, die auch von seinen Nachfolgern aufgegriffen wurde und seither fest zum Programm der Päpste im Monat Dezember gehört.

Es ist ein Termin, den auch der bekennende Marienverehrer Franziskus immer wieder gerne wahrnimmt. Zuvor hat er diesen Sonntag noch an einem anderen Ort Halt gemacht, der ihm am Herzen liegt: die Basilika Santa Maria Maggiore, einer der vier Patriarchalbasiliken Roms. Wie er dies vor und nach seinen Auslandsreisen zu tun pflegt, war es ihm auch an diesem Hochfest ein Anliegen, vor der Marienikone „Salus Populi Romani“ zu beten. Santa Maria Maggiore gilt als die erste der Jungfrau Maria geweihte Kirche im Westen und ist auch die älteste Marienkirche Roms.

Papst Franziskus an diesem Sonntag
Papst Franziskus an diesem Sonntag

 

Danach ging es weiter zur Spanischen Treppe, an einer der beliebtesten Einkaufsstraßen der Ewigen Stadt, wo der Papst bereits vom Generalvikar Seiner Heiligkeit, Kardinal Baldassare Reina, und dem Bürgermeister Roms, Roberto Gualtieri, erwartet wurde. Trotz des nasskalten Wetters säumten Tausende von Gläubigen die weihnachtlich geschmückten Gassen der römischen Altstadt.

Papst Franziskus begrüßt behinderte Menschen, die auf den Spanischen Platz gekommen sind
Papst Franziskus begrüßt behinderte Menschen, die auf den Spanischen Platz gekommen sind

Zahlreiche Gruppen und Persönlichkeiten hatten am Sockel der 12 Meter hohen Säule, an deren Spitze die bronzene Marienstatue des Bildhauers Giuseppe Obici steht, bereits einen Blumengruß niedergelegt. Den Anfang macht traditionsgemäß immer die Feuerwehr – zu Ehren der 220 Kameraden, die das Denkmal am 8. Dezember 1857 eingeweiht haben: Bereits um 7 Uhr morgens sind die Feuerleute auf die Spitze der Statue gestiegen, um den Arm der Jungfrau mit einem Blumenkranz zu schmücken.

Die Mariensäule in Rom
Die Mariensäule in Rom

 

Heiliges Jahr 2025: Botschaft der Hoffnung

In seinem Gebet erinnerte Franziskus daran, dass sich Rom „auf ein neues Jubiläum vorbereitet, das eine Botschaft der Hoffnung sein wird für die Menschheit, die geplagt wird von Krisen und Kriegen.“

Mit Blick auf das Heilige Jahr der Hoffnung, das Franziskus an Heiligabend mit der Öffnung der Heiligen Pforte am Petersdom feierlich einläuten wird, betete der Papst vor der Muttergottes-Statue auf dem Spanischen Platz:

„Dein mütterlicher Blick aber sieht weiter. Und mir scheint, deine Stimme zu hören, die uns voller Weisheit sagt: „Meine Kinder, diese Arbeiten sind eine gute Sache, aber aufgepasst: Vergesst die Baustellen der Seele nicht! Das wahre Jubiläum findet drinnen statt:
In euren Herzen, in den familiären und sozialen Beziehungen. Euer Innerstes ist der Ort, an dem ihr arbeiten müsst, um den Weg zu bereiten für den Herrn, der kommt“.

Papst Franziskus mit dem römischen Bürgermeister
Papst Franziskus mit dem römischen Bürgermeister

 

Es gelte also, den Blick von den „äußeren Baustellen“ - der Hektik unseres Alltags, die uns vom Wesentlichen ablenkt -, abzuwenden, und in unser Innerstes zu blicken, so Franziskus.

„Ohne es zu wollen, riskieren wir nämlich, uns ganz und gar vereinnahmen zu lassen von der Organisation, von den Dingen, die zu tun sind. Und dann kann die Gnade des Heiligen Jahres, das eine Zeit der geistlichen Wiedergeburt, der Vergebung und der sozialen Befreiung ist, dann kann diese Jubiläumsgnade nicht gut wirken, ja auch ein wenig erstickt werden.“

Papst Franziskus
Papst Franziskus

 

Auch Maria habe zu Beginn des öffentlichen Wirkens ihres Sohnes „das Drama der Verschlossenheit und des Neids vorausgesehen, das Gewalt erzeugt.“ Und doch sei „ihr Unbeflecktes Herz immer erfüllt gewesen von der Liebe des Herzens Jesu.“

Abschließend betete der Papst:

„Und auch heute, Maria, sagst du uns: „Hört auf Jesus! Was er euch sagt, das tut!“ (vgl. Joh 2,5). Danke, Heilige Mutter! Danke, dass du uns in dieser Zeit, die so arm ist an Hoffnung, noch immer Jesus schenkst, der unsere Hoffnung ist!“


(vaticannews – skr)
 

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08. Dezember 2024, 16:55