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Bei einer Begegnung im Jahr 2021 im Vatikan (Archivbild) Bei einer Begegnung im Jahr 2021 im Vatikan (Archivbild)  (Vatican Media)

Papst telefonierte mit Joe Biden

In einem Telefonat haben sich Papst Franziskus und der scheidende US-Präsident Joe Biden über verschiedene Themen, darunter Friedensbemühungen und Menschenrechte ausgetauscht. Biden dankte Franziskus für seine „Arbeit zur Förderung der Menschenrechte und zum Schutz der Religionsfreiheit“. Zudem wurde bekannt, dass Biden im Januar in den Vatikan kommt.

Biden habe dem Papst „für sein fortgesetztes Engagement zur Linderung des weltweiten Leids, einschließlich seiner Arbeit zur Förderung der Menschenrechte und zum Schutz der religiösen Freiheiten, gedankt“, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Der scheidende US-Präsident habe zudem die Einladung des Papstes „zu einem Besuch im Vatikan im nächsten Monat dankend angenommen“. Biden wird demnach am 10. Januar zu einem letzten Besuch als US-Präsident im Vatikan sein, bevor er am 20. Januar das Weiße Haus verlässt. Dann soll sein Nachfolger Donald Trump als gewählter US-Präsident vereidigt werden. Bei dem Telefonat mit Papst Franziskus vom Donnerstag sei es um „Bemühungen zur Förderung des Friedens in der Welt während der Weihnachtszeit“ gegangen, hieß es weiter.

Franziskus drängt auf Abwandlung von Todesurteilen 

Mit dem demokratischen Regierungschef hatte der Papst in den letzten Jahren mehrfach Kontakt. Thema beim Telefongespräch am Donnerstag dürfte auch die Todesstrafe in den USA gewesen sein. Papst Franziskus hatte am 8. Dezember beim Angelus für eine Umwandlung der Todesurteile von 40 Personen in US-amerikanischen Gefängnissen aufgerufen. Die katholischen Bischöfe in den USA schlossen sich seinem Appel an. Zuvor hatte das Catholic Mobilizing Network (CMN), eine nationale katholische Organisation, die sich für die Abschaffung der Todesstrafe in den Vereinigten Staaten einsetzt, eine Kampagne zur Umwandlung der Urteile von 40 Personen gestartet, die derzeit in Bundesgefängnissen inhaftiert sind. Dies solle vor Ablauf von Bidens Amtszeit geschehen.

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Papst tritt für Abschaffung der Todesstrafe ein

Franziskus ist die Abschaffung der Todesstrafe weltweit ein großes Anliegen. 2018 ließ er den Katechismus der Katholischen Kirche ändern, um zu bekräftigen, dass die Todesstrafe immer und in jedem Fall unzulässig sei. Die Würde des Menschen werde auch dann nicht geschmälert, wenn ein Mensch ein schweres Verbrechen begehe. Die Todesstrafe schaffe keine Gerechtigkeit, sondern schüre eine Logik der Rache, gab er 2022 in einem seiner monatlichen Gebetsanliegen zu bedenken. In der Bulle Spes Non Confundit zum Heiligen Jahr 2025, das Franziskus am Heiligabend feierlich eröffnen will, rief der Papst zu Gesten der Barmherzigkeit wie einem Schuldenerlass für arme Länder und zur Abschaffung der Todesstrafe auf.

Biden hält sich im Januar in Italien auf

Das Treffen im Januar im Vatikan wird die dritte persönliche Begegnung zwischen Franziskus und Biden seit dessen Amtsantritt 2021 sein. Die beiden hatten zuletzt im Juni am Rande des G7-Gipfels in Süditalien Gespräche geführt, bei denen die Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen im Mittelpunkt gestanden waren. Es wird erwartet, dass diese Themen erneut auf der Agenda stehen, da der Vatikan weiterhin auf einen globalen Waffenstillstand drängt.

Der Besuch Bidens, der sich von 9. bis 12. Jänner in Italien aufhält, umfasst auch Gespräche mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Staatspräsident Sergio Mattarella. Biden, der zweite katholische Präsident in der Geschichte der USA, hat Franziskus wiederholt als „den bedeutsamsten Friedenskrieger, den ich je getroffen habe" bezeichnet.

(vatican news – mit Informationen von Salvatore Cernuzio)

 

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20. Dezember 2024, 09:02