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Eingang zur päpstlichen Urbaniana-Universität auf dem Gianicolo, dem Nachbarhügel des Vatikans Eingang zur päpstlichen Urbaniana-Universität auf dem Gianicolo, dem Nachbarhügel des Vatikans 

Papst-Universität hält internationalen Kongress über Kirche in China

An der Urbaniana, der päpstlichen Universität für Missionswissenschaften in Rom, findet nächste Woche ein internationaler Kongress über die katholische Kirche in China statt. Unter den Referenten ist der Bischof von Shanghai, Giuseppe Shen Bin, informierte am Dienstag der vatikanische Fidesdienst, der wie die Urbaniana dem Dikasterium für die Evangelisierung angegliedert ist.

100 Jahre nach dem „Primum Concilium Sinense”, dem „Ersten chinesischen Konzil“ von 1924 in der Kathedrale von Shanghai, will die Konferenz am 21. Mai Rückschau auf diese Synodenerfahrung halten sowie ihre Tragweite für die Kirche in China untersuchen, heißt es in der Fides-Mitteilung. Vorgesehen ist demzufolge auch eine Videobotschaft von Papst Franziskus.

Neben dem Bischof von Shanghai sind unter anderem Redebeiträge von Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin und Kardinal Luis Antonio G. Tagle, dem Pro-Präfekten des Missionsdikasteriums, vorgesehen. Darüber hinaus sollen Akademiker und Forscher aus der Volksrepublik China das Wort ergreifen, wie die Professoren Zheng Xiaoyun und Liu Guopeng von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften. 

Seit 2022 ist der Bischof von Shanghai auch Präsident des sogenannten „Kollegiums der chinesischen katholischen Bischöfe“. Der Organismus, der einer Bischofskonferenz ähnelt, ist von Peking anerkannt. Shen Bin, zuvor Bischof von Haimen, wurde 2023 zunächst einseitig von der chinesischen Regierung auf den Bischofssitz von Shanghai versetzt, erst nachträglich anerkannte auch der Heilige Stuhl ihn als Bischof von Shanghai an. Die Volksrepublik China und der Heilige Stuhl schlossen 2018 ein vorläufiges Abkommen über die einvernehmliche Ernennung von katholischen Bischöfen in China.

Glaube an Christus „keiner Nation fremd"

Die kirchlichen Konferenzteilnehmer von 1924 in Shanghai waren zumeist aus anderen Ländern als Missionare nach China gekommen. Sie versammelten sich unter dem Vorsitz von Erzbischof Celso Costantini, dem damaligen Apostolischen Delegaten in China, mit dem Auftrag, die Mission der Kirche auf chinesischem Boden zu erneuern. 1919 hatte Papst Benedikt XV. ein Apostolisches Schreiben namens „Maximum Illud“ veröffentlicht, das ein Programm der katholischen Mission enthielt. Es bekräftigte, dass der Glaube an Christus „keiner Nation fremd ist".

Fides zufolge erörterte das Konzil von Shanghai detaillierte Bestimmungen, um das Aufblühen einer einheimischen Kirche zu fördern und zu begleiten. Dazu gehörte die Bevorzugung chinesischer Bischöfe und Priester statt der Missionare. Die Konzilsdekrete enthielten Bestimmungen, um einer kolonialen Mentalität entgegenzuwirken, die nach Darstellung des vatikanischen Fidesdienstes auch in die kirchliche Praxis eingedrungen war.

(fides – gs)

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14. Mai 2024, 14:20