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Adventszeit: Eine Zeit des Innehaltens oder Konsums?

Eine Umfrage auf unserem WhatsApp-Kanal zeigt: Für die meisten Menschen steht die Adventszeit im Zeichen der spirituellen Vorbereitung auf Weihnachten. Doch was bedeutet diese besondere Zeit wirklich, und welche Botschaften hat Papst Franziskus dazu vermittelt?

Mario Galgano - Vatikanstadt

Wie erleben die Menschen die Wochen vor Weihnachten? Auf diese Frage haben wir unsere Leser auf WhatsApp befragt. Die Ergebnisse zeigen ein klares Bild:

  • 91,1 Prozent (164 Stimmen) der Teilnehmer bereiten sich spirituell auf das Weihnachtsfest vor.
  • 4,4 Prozent (8 Stimmen) gaben an, die Adventszeit vor allem für Geschenkeshopping zu nutzen und sie daher eher kommerziell wahrzunehmen.
  • 3,3 Prozent (6 Stimmen) bereiten sich überhaupt nicht auf Weihnachten vor und empfinden den Advent als eine Zeit wie jede andere.

Die deutliche Mehrheit betrachtet den Advent also als eine Zeit des Innehaltens und der Besinnung, die über Konsum und Alltagsroutine hinausgeht.

Die Bedeutung der Adventszeit

Die Adventszeit, deren Name vom lateinischen „adventus“ („Ankunft“) stammt, ist die Zeit der Vorbereitung auf die Geburt Christi. Sie beginnt mit dem ersten Adventssonntag und endet am Heiligen Abend. Traditionell ist es eine Zeit der Besinnung, der Buße und des Erwartens. Liturgisch wird sie durch violette Farben und schlichte Dekorationen in den Kirchen unterstrichen.

Doch der Advent hat auch eine doppelte Dimension: Neben der Erinnerung an die Geburt Jesu Christi in Bethlehem steht die Erwartung seiner Wiederkunft am Ende der Zeiten im Fokus. Diese Spannung zwischen Vergangenheit und Zukunft macht den Advent zu einer besonders nachdenklichen Zeit.

Adventszeit in Bulgarien
Adventszeit in Bulgarien

Papst Franziskus: Der Advent als Zeit der Hoffnung

Papst Franziskus hat in seinen Ansprachen immer wieder die Bedeutung des Advents hervorgehoben. In einer seiner Predigten sagte er: „Der Advent ist eine Zeit, die uns einlädt, nicht einfach zu warten, sondern mit Hoffnung zu erwarten.

Der Papst betont, dass der Advent die Gläubigen dazu aufrufe, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und sich auf das Kommen Jesu vorzubereiten – sowohl in der Feier von Weihnachten als auch im Alltag. Er ermahnt, die Versuchung der Oberflächlichkeit und des Konsums zu vermeiden: „Der Advent fordert uns auf, Raum in unseren Herzen zu schaffen, damit Jesus bei uns wohnen kann.

In einer anderen Ansprache erinnerte Franziskus daran, dass der Advent eine Zeit der Nächstenliebe sein sollte: „Das wahre Geschenk, das wir in der Adventszeit machen können, ist, anderen mit offenen Herzen zu begegnen und sie zu unterstützen.

Advent heute: Zwischen Tradition und Moderne

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Bedeutung des Advents für viele Menschen noch lebendig ist. Während die Mehrheit den Advent spirituell erlebt, ist der kommerzielle Aspekt, der oft besonders sichtbar ist, nur für wenige zentral.

Die Umfrageergebnisse und die Worte von Papst Franziskus rufen dazu auf, die Adventszeit bewusster zu gestalten – als eine Zeit der Hoffnung, der Besinnung und der Vorbereitung auf das große Fest der Liebe. Die Adventszeit lädt uns ein, nicht nur Kerzen am Kranz zu entzünden, sondern auch ein Licht der Nächstenliebe und des Glaubens in die Welt zu tragen.

(whatsapp/vatican news)

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06. Dezember 2024, 11:28