Rom: Jubiläumsaudienzen gestartet
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Bei diesen Sonder-Audienzen wird der Papst nicht seinen üblichen Katechesenzyklus fortführen, sondern das Thema vertiefen, das das Leitwort des Heiligen Jahres 2025 ist: die Hoffnung.
„Die Hoffnung ist eine göttliche Tugend. Und das lateinische Wort virtus bedeutet „Kraft“: eine Kraft, die von Gott kommt,“ betonte Franziskus vor den fast 8.000 Gläubigen, die sich in der vatikanischen Audienzhalle eingefunden hatten. „Die Hoffnung ist also keine Gewohnheit, keine Charaktereigenschaft, die man hat oder auch nicht, nein: Sie ist eine Kraft, um die man bitten muss. Und deshalb machen wir uns zu Pilgern: Wir kommen, um ein Geschenk zu erbitten; um auf unserem Lebensweg einen Neuanfang zu wagen,“ beschrieb der Papst das Anliegen des Heiligen Jahres, das unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ steht.
Johannes der Täufer, der „große Prophet der Hoffnung“
Johannes der Täufer, über den Jesus gesagt hat, „dass es unter den von einer Frau Geborenen keinen Größeren gibt als ihn“, habe uns mit der Taufe im Jordan einen Weg des hoffnungsvollen Übergangs in das Reich Gottes gewiesen. Ein Reich, das mit Jesus Christus angebrochen sei und in dem ganz andere Maßstäbe gelten für das, was wahre Größe ist.
Im Reich Gottes ist der Kleinste der Größte
„Jesus weist uns den neuen Weg, den Weg der Seligpreisungen, die das überraschende Gesetz des Evangeliums sind. Fragen wir uns also: Habe ich wirklich den Wunsch, neu anzufangen? Habe ich den Wunsch, von Jesus zu lernen, wer wahrhaft groß ist? Im Reich Gottes ist der Kleinste der Größte,“ beschrieb der Papst die Haltung, von der wir uns im Heiligen Jahr leiten lassen sollten.
Die wahre Größe läge nämlich im Dienst, also darin, sich für andere klein zu machen, so Franziskus weiter.
Abschließend gab er seinen Zuhörern noch folgenden Denkanstoß:
„Die Hoffnung für unser gemeinsames Haus, unsere so sehr missbrauchte und verwundete Erde – die Hoffnung für alle Menschen –, liegt im Anderssein Gottes. Seine Größe ist anders. Lasst uns wieder von dieser Originalität Gottes ausgehen, die in Jesus aufstrahlte und die uns nun verpflichtet, zu dienen; einander zu lieben als Brüder und Schwestern; zu erkennen, dass wir klein sind. Und die Kleinen zu sehen, ihnen zuzuhören und ihnen eine Stimme zu geben. Das ist unser Neuanfang, das ist unser Heiliges Jahr!“
Ein Jahr im Zeichen der Hoffnung und des Neuanfangs
Ziel des Heiligen Jahres ist es, die Gläubigen zur Erneuerung ihres Glaubens und zur Vertiefung ihrer Beziehung zu Gott aufzurufen. Mit den zusätzlichen Jubiläums-Generalaudienzen soll sovielen Pilgern wie möglich die Gelegenheit gegeben werden, dem Papst in diesem Heiligen Jahr persönlich zu begegnen und sich mit ihm auf den Weg der Erneuerung und der Hoffnung zu begeben.
(vaticannews – skr)
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